Wärst du, Kindchen, im Kaschubenlande,
wärst du,
Kindchen, doch bei uns geboren!
Sieh, du
hättest nicht auf Heu gelegen,
wärst auf
Daunen weich gebettet worden.
Nimmer wärst
du in den Stall gekommen,
dicht am Ofen
stünde warm dein Bettchen,
der Herr
Pfarrer käme selbst gelaufen,
dich und deine
Mutter zu verehren.
Kindchen, wie
wir dich gekleidet hätten!
Müsstest eine
Schaffellmütze tragen,
blauen Mantel
von kaschubischem Tuche,
pelzgefüttert
und mit Bänderschleifen.
Hätten dir den
eig’nen Gurt gegeben,
rote Schuhchen
für die kleinen Füsse,
fest und blank
mit Nägelchen beschlagen!
Kindchen, wie
wir dich gekleidet hätten!
Kindchen, wie
wir dich gefüttert hätten,
früh am Morgen
weisses Brot mit Honig,
frische
Butter, wunderweiches Schmorfleisch,
mittags
Gerstengrütze, gelbe Tunke,
Gänsefleisch
und Kuttelfleck mit Ingver,
fette Wurst
und goldnen Eierkuchen,
Krug um Krug
das starke Bier aus Putzig!
Kindchen, wie wir
dich gefüttert hätten!
Und wie wir
das Herz dir schenken wollten!
Sieh, wir
wären alle fromm geworden,
alle Knie
würden sich dir beugen,
alle Füsse
Himmelswege gehen.
Niemals würde
eine Scheune brennen,
sonntags nie
ein trunkner Schädel bluten, -
wärst du,
Kindchen, im Kaschubenlande,
wärst du,
Kindchen, doch bei uns geboren!
Die Kaschuben sind ein
westslawischer Volksstamm, der in Pommern im heutigen Polen ansässig ist. Auch
heute noch pflegen sie ihre eigene Sprache und Tracht.
Werner Bergengruen
schrieb den Text um 1937, er war gebürtiger Kaschube und sprach auch noch die
kaschubische Sprache.
Das Weihnachtslied der
Kaschuben hat mir schon immer gut gefallen, ich arbeite ja auch auf dem Land
und viele meiner Klienten (Patienten sagt man nicht mehr) stammen aus der
ländlichen Bevölkerung. Diese Lebenseinstellung
in dem Gedicht
„ mit Fürsorge und
gutem Essen, sind die meisten Probleme zu lösen „, findet man dort immer noch.
Vielleicht ist diese Auffassung ja auch gar nicht so verkehrt, wer zusammen
sitzt und isst, haut sich meist nicht mehr den Schädel ein.
Rezept
Wasser, Rindertalg,
Kokosöl, Schweineschmalz, Raps,
NaOH, Sonnenblumenöl,
Rizinus, ÜF 7%
Ich habe ganz bewusst
einem hohen Anteil tierischer Fette verseift, bzw. habe soweit möglich heimische
Fette benutzt. Die Kaschuben waren/sind ein ländliches Volk und haben ihre Schweine sicher nicht nur gebraten.
Blau
: Ultramarinblau + PÖ Yuletide
Rot: Amaranth, fl. Rot + PÖ Mandelbisquuit
Weiß: PÖ Ingwer
Souflee
Goldmica, Hafergrütze
Zucker, Pigment Rot
Diese Form habe ich
gewählt, weil ich das Beschützende der Kaschuben gegenüber dem Jesuskind
darstellen wollte. Blau und Rot als kaschubische Hände oder Tracht und darin
gehalten das unschuldige, weiße Kind.
Dann bekam die Seife
den Mantel aus kaschubischem Tuch (die hatten damals auch schon Fleece),
pelzgefüttert und mit Bänderschleifen.
Andrea
Sehr schön geworden - hast Dir wieder viele Gedanken gemacht und das Thema toll umgesetzt.
AntwortenLöschenIch wünsche Dir noch ein gutes neues Jahr.
Liebe Grüße
Eine Seife mit schönen Farbkontrasten. Gefällt mir sehr gut.
AntwortenLöschenIch wünsche Dir und Deiner Familie ein gutes und erfolgreiches Jahr (und viele Ideen für schöne Seifen)!
Viele Grüße
Petra
Ultramarin macht so ne schöne blaue Farbe, ich will demnächst ne Muschelsucherseife machen ... ich glaub da nehm ich genau das Pigment ..
AntwortenLöschensehr viel Arbeit, Zeit und Gedanken stecken in Deiner Idee drin,
toll -
Lg Krissi
Ich gehöre zu den Glückspilzen, die eine Kaschubenseife "abgestaubt" haben. Alles total schön und stimmig zusammengestellt und präsentiert. Der Seifenschieber hat mir wirklich Freude bereitet!
AntwortenLöschenLG Brycha